Gaby Winkelmann
Gabriele Winkelmann geb. Kollecker (* 3. August 1951 in Frankfurt am Main; † 23. August 2018 in Freiburg im Breisgau; eigene Schreibweise „Gaby“) war in den Bereichen Tierschutz und bürgerliches Engagement tätig.
Leben
Die Tochter einer Apothekerin und eines Schmiedes, wuchs in Frankfurt am Main als mittleres eines von drei Kindern auf. Die väterliche Schmiede Kollecker war vormals die Hofschmiede der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gewesen. Nach der Schulzeit, mit gerade einmal 19 Jahren, zog Winkelmann von Frankfurt zur älteren Schwester nach Freiburg im Breisgau. Hier absolvierte Winkelmann eine Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin. In den neunziger Jahren betätigte Winkelmann sich zusätzlich zu ihrem bisherigen intensiven Engagement im Tierschutz (Gründung eines Tierschutzvereins) als selbständige Hundetrainerin und betrieb zeitweise in Münstertal im Schwarzwald ein Hotel speziell für Hundebesitzer. 1998 schied sie wegen dauerhafter Folgen eines schweren Unfalls komplett aus dem Berufsleben aus, blieb aber weiterhin aktiv im Tierschutz und im bürgerschaftlichen Engagement. Aufgrund ihrer über mehr als dreißig Jahre hinweg hohen Präsenz als erfahrene Hundekennerin, welche sie unter anderem täglich in den weitläufigen Kurpark von Bad Krozingen führte, genoss sie einen hohen Bekanntheitsgrad bei der Bevölkerung.
Bürgerinitiative
Winkelmann gründete am 18. Juli 2014 in Bad Krozingen die Bürgerinitiative „Kein Hotel im Kurpark“. In einem Aufruf schrieb sie: „Liebe Mitbürger, wir wollen verhindern, dass im Kurpark ein Hotel gebaut wird und dafür der Kinderspielplatz, die Minigolfanlage und die uralten Bäumen weichen sollen. Deshalb wollen wir eine Bürgerinitiative gründen, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen.“ Eine Gruppe von zehn Bürgern der Kurstadt wurde aktiv und Winkelmann zur Sprecherin gewählt.
Winkelmanns Bekanntheit im Ort erleichterte es, die Ziele der Bürgerinitiative, gegen großen Widerstand der politischen Gremien der Stadt, schnell publik zu machen, und da der Spielplatz und die Minigolfanlage betroffen waren, mobilisierte sie auch viele Familien mit Kindern. Es wurden eine Internet- und eine Facebookseite für die Bürgerinitiative eingerichtet. Winkelmann setzte diese Medien so wirkungsvoll ein, dass das Echo in der Einwohnerschaft bald beträchtlich war. Als Sprecherin gab Winkelmann regelmäßig Presseinformationen heraus, was jeweils zu lokalen Zeitungsberichten führte. Die Bürger der Stadt wurden außerdem durch zahlreiche Leserbriefe des Teams der Bürgerinitiative informiert.
Zusätzlich wurde der Verlauf der Geschehnisse in Märchenform („Das Märchen vom Schloss im Park“) aufgezeichnet und die aktuellen Kapitel jeweils im Markgräfler Bürgerblatt veröffentlicht. Winkelmann war in dem Märchen die „edle Rittersfrau“, die dem König (Bürgermeister) und dem Hofmarschall (Leiter Kurverwaltung), die ein Schloss im Park bauen wollen, hartnäckig und erfolgreich entgegentritt. Nach einer offiziellen Bürgerinformation über das Hotelprojekt, wurden auf Winkelmanns Anregung hin jeden Samstag, an einem Informationsstand im Zentrum der Stadt, Unterschriften gesammelt. Als Sprecherin hatte Winkelmann zusätzlich beim Landtag in Stuttgart bereits eine Petition gegen das Hotelprojekt eingereicht für den Fall, dass der Gemeinderat gegen einen Bürgerentscheid stimmen würde. Am 10. November 2014 stimmte der Gemeinderat für einen Bürgerentscheid.
Ende September 2014 wurden dem Bürgermeister weit über 4.000 Unterschriften ortsansässiger Bürger übergeben, die von der Bürgerinitiative gegen den Hotelbau gesammelt worden waren. Im Januar 2015 fand eine öffentliche Podiumsdiskussion mit allen Beteiligten, u. a. Winkelmann, im Kurhaus statt. Das Ende für das geplante Hotel im Kurpark kam am 1. Februar 2015 mit dem offiziellen Bürgerentscheid: 4.937 Stimmen gegen ein Hotel im Kurpark und nur 1.513 Stimmen dafür. Gabriele Winkelmann hatte mit ihrer Bürgerinitiative den Hotelbau verhindert.
In der Folge war Winkelmann noch an dem Runden Tisch beteiligt, der einen neuen Standort für ein Hotel am Rande des Kurparks zu bestimmen hatte. Auch zur Bebauung am Lammplatz im Zentrum von Bad Krozingen, hat sie mit einer Bürgerinitiative „Der Schießpark muss bleiben, wie er jetzt ist“ deutlich Stellung bezogen: Der Schießpark solle unbedingt erhalten bleiben, und wegen der geplanten Zufahrt über den Badweg am Neumagen habe sie große Bedenken.
Gabriele Winkelmann starb am 23. August 2018 nach kurzer schwerer Krankheit in einer Klinik in Freiburg im Breisgau.
Weblinks
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/eine-aeusserst-engagierte-frau--156104088.html
http://kein-hotel-im-kurpark.de
https://www.facebook.com/KeinHotelImKurpark/
https://suedbadisches-medienhaus.de/kategorie/mb/
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/angst-um-kurpark-und-eigene-zukunft--99536341.html
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/argumente-auf-dem-pruefstand--99380650.html
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/leserbriefe-xtft5n3yx--100079506.html
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/ein-projektentwickler-soll-es-richten--133411621.html
Kein "Luftschloss", sondern Realität: Luxushotel wird gebaut
Eigentlich schön, dass dieser Zeitungsartikel in der BZ just an unserem 1-jährigen Jubiläum, das wir im EDEN gefeiert haben, erschien. 
Nicht im Kurpark - kein billiger Pauschaltourismus - keine finanziellen Unterstützungen seitens der Stadt oder der KBV - jetzt ist es deutlicher näher gerückt: das Luxushotel, das den hier ansässigen 3 - u. 4 *- Sterne-Hotels überhaupt keine Konkurrenz machen wird - die sind auf der sicheren Seite. Da wird ein ganz anderes Klientel angesprochen und DAS ist genau das, was in Bad Krozingen bisher gefehlt hat!
25-Millionen-Projekt
Weichen für Luxushotel in Bad Krozingen sind gestellt
Aus Russland und aus arabischen Ländern kommen die Investoren, die das neue Luxushotel in Bad Krozingen realisieren wollen. Den Segen des Gemeinderates hat das 25-Millionen-Projekt bereits.
Mit der Änderung des Bebauungsplanes Kurgebiet Mitte II wurde am Montag in der Ratssitzung ein weiteres Etappenziel für das Projekt "hochwertiges Hotel" in Bad Krozingen erreicht. Mit zwei Enthaltungen stimmte das Gremium für eine, wie es Planer Kornelius Brenner ausdrückte, schlanke Version einer Änderung, die die benachbarten Bebauungspläne nicht tangiert, das Gebiet aber dann als Mischgebiet einstuft, in dem niedrigere Vorgaben bei den Schallgrenzwerten gelten als im Kurgebiet.
Mit der Neueinstufung des 5400 Quadratmeter großen Areals als Sondergebiet für ein Hotel kann auch die Nutzungsdichte angehoben werden, was notwendig ist, denn unter 150 Betten lasse sich ein solches Haus nicht wirtschaftlich betreiben, sagte der planende Architekt Martin Bauert. Dass Bad Krozingen ein Hotel mit möglichst fünf Sternen unter anderem für zahlungskräftige Angehörige ausländischer Patienten und als weiteres touristisches Angebot braucht, wird von allen Fraktionen des Gemeinderats bestätigt. Und dass in der jüngsten Sitzung nun mit Dr. Vladimir Papazov auch ein Ansprechpartner der Investorengruppe anwesend war, begrüßten alle. Papazov, der schon seit 20 Jahren in der Rheintalklinik praktiziert, bestätigte die Absicht, das Projekt, das rund 25 Millionen Euro kosten soll, zu "hundert Prozent" zu realisieren. Seine Partner und Geldgeber kommen aus Russland und den arabischen Ländern.
Betreiber der neuen Luxusherberge mit 13 Suiten von bis zu 150 Quadratmetern, 55 Doppelzimmern, Tagungsräumen, Restaurant, Bar, einem Spa- und Wellnessbereich und mit offenem Pool auf der Dachebene wird die Rheintalklinik sein. Dass das Haus letztendlich als "Vier Sterne Plus"-Hotel gehandelt wird, liegt nach Papazov daran, dass für die Klassifizierung mit fünf Sternen ein Betrieb rund um die Uhr vorgeschrieben ist, was nicht möglich sei. Niveau und Ausstattung des Hauses entsprächen aber durchaus einem Fünfsterne-Objekt. Zunächst störte sich das Gremium daran, dass es bisher nur eine Absichtserklärung von Investor und Betreiber in Form eines "Letter of Intent" gebe. Diese soll nun durch einen städtebaulichen Vertrag verbindliche Formen annehmen.
In der Planung auf Wunsch des Gemeinderats bereits geändert sind die Geschosszahlen von sechs Geschossen plus Turmgeschoss auf fünf plus Turmgeschoss. Der Längsdurchmesser der das Hotel im Inneren dominierenden 20 Meter hohen Ellipse, die als Freiraum sämtliche Geschosse durchschneidet, wurde von 30 auf 18 Meter reduziert.
Im städtebaulichen Vertrag sollen weitere offene Fragen thematisiert werden wie die Zuordnung der Stellplätze, die Zufahrt, die möglicherweise von dem geplanten Verkehrskreisel zum Hotel führt, die Grüngestaltung und die Übernahme der Planungskosten auch für die Bebauungsplanänderung durch den Investor. Auch soll der Sitz des Betriebs in Bad Krozingen sein. Mit der Ausarbeitung des genauen Wortlauts des städtebaulichen Vertrags beauftragt die Stadt Dirk Schöneweiß von der Freiburger Kanzlei Spahn-Uhl-Schöneweiß.
Ein Thema in der Diskussion waren auch die Pläne der Vita Classica Therme, an der die Stadt Bad Krozingen mehrheitlich beteiligt ist, die nicht von dem Projekt tangiert werden sollen. "Dieses Projekt ist sehr wichtig für Bad Krozingen", meinte Bürgermeister Kieber. Er sieht einen Baubeginn im Frühjahr 2017 als realistisch an.
Bei der Abstimmung über die generelle Befürwortung des Hotelprojekts im Tagesordnungspunkt davor hatte es neben zwei Enthaltungen, auch zwei Gegenstimmen gegeben.
Grundstück: 4200 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 2200 Quadratmeter
Nutzfläche: 10.000 Quadratmeter
Längste Längenausdehnung: 88 Meter
Turmhöhe: 20,99 Meter
Angebot: 148 Betten, 55 Doppelzimmer, 7 Junior-Suiten (40-75 qm), 6 Suiten (51-150 qm),Spa-Bereich (1100 qm), außerdem: Salon, Lounge, Konferenz- und Tagungsräume, Restaurant mit Terrasse, Sky-Bar im Turmgeschoss, Funktionsräume, Kinderbetreuung, Tiefgarage
Investitionssumme: ca. 25 Millionen Euro
Betreiber: Rheintalklinik
Investor: russisch-arabisches Konsortium; Ansprechpartner Dr. Vladimir Papazov
Frisch renoviert in die neue Saison - BZ 27.03.2008
Kompromiss zwischen Kurdirektor und Rathauschef (HALLO Bad Krozingen, 25.04.2015)
Hihi, für Künig ist Bad Krozingen kein Thema mehr!
Kein Interesse an alternativem Standort
Für die Künig-Gruppe ist Bad Krozingen abgehakt.
BAD KROZINGEN (ukw). Die Bürger haben am Sonntag entschieden, dass sie kein Hotel im Kurpark wollen. "Damit ist Bad Krozingen als Standort für uns gestorben", sagt Frank Bachmüller von der Künig GmbH in Kufstein. Für Künig als Investor sei es von Anfang an einzig und allein um den Standort im Kurpark gegangen. Doch genau dort haben die Bürger mit ihrer Abstimmung einen Riegel vorgeschoben. Damit habe sich die Sache für Künig erledigt, so Bachmüller.
Ein alternativer Standort in Bad Krozingen komme nicht infrage, da die Künig GmbH ausschließlich an einem Hotel im Kurpark interessiert gewesen sei. Genauso wenig denke Künig darüber nach, beim geplanten Fünf-Sterne-Hotel bei der Rheintalklinik als Investor aufzutreten, das unter anderem den Angehörigen der Patienten Übernachtungsmöglichkeiten bieten möchte. Das passe nicht in das Konzept der Künig-Gruppe. "Wir werden uns jetzt nach einem anderen Standort im süddeutschen Raum umsehen", sagt Bachmüller. Die Erfolgsaussichten, das Kurhotel an anderer Stelle zu verwirklichen, seien gut. "Ich mache mir keine Sorgen, dass uns das nicht gelingt."
https://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/kein-interesse-an-alternativem-standort
Na dann, Herr Künig: viel Glück! Aber vielleicht gründet sich auch dort eine BI?